www.mamboteam.com
loffe.net
 
 
Zweimal Heimgehen 15.09.2000
Skrivet av Harald Grill   
2006-04-30 08:30

ZWEIMAL HEIMGEHEN: Haralds Reise-Tagebuch
Harald Grill wandert zweimal zu Fuß durch Europa in seine Heimatstadt Regensburg

 

15./ 16. September
Gestern Abend habe ich in der Kunsthochschule von Nykarleby einen Vortrag über meine Europawanderung gehalten - in Englisch! Meine Güte, war ich aufgeregt, als ich sah, wie sich der Raum füllte... Schon am Vormittag waren Zeitungsreporter zu mir gekommen. Sie stellten mir eine Menge Fragen. Zwei Fotografen knipsten mich einmal mit und einmal ohne Rucksack. Radio und Fernsehen nahmen Interviews auf. Mit so viel Interesse hatte ich nicht gerechnet...   Harald in der Zeitung
freundliche Postfrauen  
Und jetzt am frühen Morgen bin ich auf dem Weg ins fünfzehn Kilometer entfernte Jeppo. Von dort aus will ich den Zug nach Seinäjoki nehmen, wo meine Frau Erika spät in der Nacht ankommen wird. Sie wird mich etwa fünf Wochen lang begleiten. Darauf freue ich mich natürlich. Aber mein Aufbruch wird einige Male verzögert. Der Mann aus dem Zeitungskiosk und die Frauen im Postamt wünschen mir viel Glück. Dann der Pizzabäcker - er will mich zu einer Tasse Kaffee einladen. Und auf dem Markt lässt mich Gustav Dahlvik, ein Verkäufer von Schwarzen-Krähenbeeren-Saft, nicht weitergehen. "Ich bewundere dich", sagt er und ich bin mir nicht sicher, ob er es ernst meint. Außerhalb der Stadt hält der Pfarrer mit dem Auto neben mir. Er gibt mir drei Äpfel und Gottes Segen mit auf den weiten Weg. Einige Buben überholen mich auf dem Fahrrad und rufen mir zu: "Good luck!" - "Viel Glück!" Sogar der Mann mit dem Mähdrescher hält kurz an.

Sie alle haben mich nach den Berichten im Fernsehen und in der Jakobstädter Zeitung wiedererkannt. Noch fünfzehn Kilometer entfernt von Nykarleby winken mir Autofahrer zu, manche bleiben sogar stehen, drehen das Fenster herunter... In Jeppo holt mich Barke Finskas in seinen Garten. Dort soll ich mir Äpfel als Reiseproviant pflücken. Danach führt er mich in sein Wohnzimmer und stellt mich seiner Frau vor. Sie zeigen mir die Zeitung mit dem Artikel über mich. Und schließlich fährt er mich in die Turnhalle von Jeppo, wo das Jugendblasorchester probt. Drei seiner Kinder sind dabei. Und ich kenne diese Musik. Die war doch auf der CD, die ich mir in der Bücherei von Nykarleby ausgeliehen habe... Am nächsten Tag lädt uns Frank, der Sohn von Barke Finskas nach Vasa in seine Wohnung zum Kaffeetrinken ein. Auch im Vasa-Tagblatt steht ein Artikel über mich. Und diese Aufmerksamkeit hält an, solange ich im Verbreitungsgebiet dieser schwedischsprachigen Zeitungen bin, auf dem Campingplatz in Utterö ebenso wie in Långåminne, wo uns der Besitzer des Campingplatzes die Europawanderung unbedingt mit einem kostenlosen Frühstück unterstützen möchte.
  und ein lustiger Saftverkäufer

Nachtrag: Eine Beobachtung, die mich nicht loslässt - auf dem Weg zwischen Nykarleby und Jeppo entdeckte ich zwischen den Bauernhöfen einige Male so merkwürdige, düstere langgezogene Holzbaracken. Krähen und Möwen kreisten darüber. Zuerst dachte ich an Geflügelfarmen. Aber es wehte ein beißender Geruch herüber, der nur den Schluss auf Raubtierkot zuließ. Pelztierfarmen...
 
Lautsprecher bitte anklickenUnd hier ist Haralds fünfter Hörbrief an dich.

 

Senast uppdaterad 2006-04-30 08:50
 
 
Top! Top!